Der größte Sportverein im Fröndenberger Westen blickt auf eine über 100-jährige Vereins- und Handballgeschichte zurück. Einen zeitlichen Überblick der Vereinsgeschichte findest Du am Ende des Textes.
Gegründet wurde der Verein im Jahr 1922 als Turnverein. Der Verein, der im Laufe der Jahre durch seine 1925 gegründete Handballabteilung immer bekannter wurde, besteht heute aus den vier Abteilungen Handball, Tennis, Turnen und Tischtennis. 1926 wurde die Frauenabteilung angegliedert.
Gegründet von den Dellwigern Emil Schwitanski und Heinrich Schmidt wurde der TuS Jahn Dellwig nach dem ersten Weltkrieg in einer schwierigen politischen Situation ins Leben gerufen, in der sich die Bevölkerung nach der volks- und völkerverbindenden Idee des Sports sehnte.
Der TuS Jahn Dellwig hat eine bewegte Geschichte. So bestand er schon drei Jahre nach der Gründung seine erste Belastungsprobe, als das Vereinslokal Frese, und damit die Übungsstätte der Turner, bei einem Brand zerstört wurde. Kurzerhand zog der Verein in die Gaststätte Bothe nach Langschede um.
Doch nicht nur Schlimmes passierte im „Schicksalsjahr“ 1925: Das zwischenzeitlich bekannt und beliebt gewordene Handballspiel wurde in diesem Schicksalsjahr in das Vereinsportfolio aufgenommen – und das mit großem Erfolg, wie die folgende Entwicklung zeigt.
Waren die Turner des TuS Jahn Dellwig in den 30er und 40er Jahren bei namhaften Sportveranstaltungen erfolgreich vertreten, fand auch der Handball – damals noch als Feldhandball – seinen Weg zum Erfolg: In der Saison 1942/43 wurde die Jugendmannschaft des Vereins Westfalenmeister.
Der Erfolg war nun auch vom Krieg, bei dem der Verein den Tod von insgesamt 23 Mitgliedern zu beklagen hatte, nicht mehr aufzuhalten.
Während der Turnsport immer weiter in den Hintergrund trat, feierte der Handball, über die Jahre unterstützt von bekannten Trainern wie Bernhard Kuchenbecker und Rolf Lankers, seinen Siegeszug. Spielte man 1946/47 und 1951/25 in der sogenannten Gauliga, der höchsten Spielklasse Westfalens, hielt man trotz einiger Rückschläge über die Jahre am Erfolgskurs fest und feierte in der Saison 1978/79 schließlich den größten Triumph: Den Aufstieg in die Verbandsliga.
Bis heute ist der TuS Jahn Dellwig – die Herren- sowie die Damenmannschaften – eine bekannte Größe im Handballsport.
Der Namenspate: „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn
Friedrich Ludwig Jahn, bekannt geworden als „Turnvater“ Jahn, lebte von 1778 – 1852 und war ein nicht unumstrittener deutscher Pädagoge. Jahn gilt als Gründer der deutschen Turnbewegung.
Seine Turnbewegung ist der Vorgänger des heutigen Geräteturnens, so wurden die Turngeräte Reck und Barren durch Jahn eingeführt, die Sportarten wurden durch Spiele, Schwimmen, Fechten und Wandern ergänzt und weiterentwickelt. Anders als heute standen für Jahn damals nicht Gesundheit und Spaß, sondern der Sport als Vorbereitung für Krieg und Verteidigung im Vordergrund. Mit der Hasenheide in Berlin schuf er den ersten deutschen Turnplatz.
Mit seinen Ideen schuf er nicht nur die Grundlagen für den heutigen Turn- sondern auch für den Sportbetrieb wie wir ihn heute kennen.
Überblick 1922 – 2022
1922 | Gründung & Beitritt zur „Deutschen Turnerschaft“ |
1923 | Teilnahme am Gauturnfest in Neheim |
1924 | Ausrichtung des Gauturnfestes durch den TuS Jahn Dellwig |
1925 | Nach Brand im Vereinslokal Frese Umzug ins Nachbardorf Langschede Gründung der Handballabteilung |
1926 | Angliederung der Frauenabteilung, Schülerinnenabteilung |
1932 | Gemeinsame Eröffnung des Dellwiger Freibades |
1933 | Teilnahme am Deutschen Turnfest in Stuttgart |
1934 | Teilnahme am Landesturnfest in Minden |
1938 | Teilnahme und Sieg beim Deutschen Turnfest |
1940 | Erfolge bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Chemnitz |
1942 | Deutsche Meisterschaft des Mitgliedes Werner Stracke in Breslau |
1942/43 | Westfalenmeisterschaft im Feldhandball der Jugendmannschaft |
1946/47 | Teilnahme an der Gauliga – Westfalens höchster Spielklasse |
1951/52 | Teilnahme an der Gauliga – Westfalens höchster Spielklasse |
1952 | 30-jähriges Jubiläum |
1956/57 | Kreismeisterschaft der A-Jugend im Hallenhandball |
1959/60 | Abstieg in die Kreisklasse |
1960/61 | Aufstieg in die Bezirksliga |
1961/62 | Erneuter Abstieg |
1964/65 | Westfälische Vizemeisterschaft der A-Jugend im Hallenhandball |
1965/66 | Meisterschaft und Aufstieg in die Bezirksklasse |
1967/68 | Kreismeisterschaft im Hallenhandball |
1968/69 | Bezirksmeisterschaft |
1969/70 | Bezirksmeisterschaft |
1971/72 | Bezirksmeisterschaft |
1972 | 50-jähriges Jubiläum |
1974 | Erste Damenhandballmannschaft |
1976 | Gründung der Tennisabteilung |
1977 | Aufstieg der Handballherren in die Landesliga |
1978 | Aufstieg der Handballdamen in die Landesliga |
1979 | Aufstieg der Handballherren in die Verbandsliga |
1997 | Aufstieg der Handballdamen in die Verbandsliga 75-jähriges Jubiläum |
2000 | 24 Handballmannschaften im Spielbetrieb |
2005 | Aufstieg der Handballdamen in die Oberliga |
2022 | 100-jähriges Jubiläum |