Schulen beklagen unbewegliche Kinder. Vereinen fehlt sportlicher Nachwuchs. Was tun?
CDU-Fraktionsgeschäftsführer Oliver Funke brachte ins Gespräch, Grundschulkindern ein Jahr lang eine Gratis-Mitgliedschaft in Sportvereinen zu ermöglichen – auf Kosten der Stadt. Es gibt aber auch andere Wege, das Problem zu lösen.
So haben der TuS Jahn Dellwig und die Gesamtschule Fröndenberg bereits im Mai 2017 ihre Zusammenarbeit per Vertrag besiegelt.
„Die Zusammenarbeit ist gut angelaufen. Nach Vertragsabschluss haben wir uns konkrete Ziele gesetzt, die wir auch größtenteils schon erreicht haben“, sagt Dr. Andreas Hennemann, Vorsitzender des wohl mitgliederstärksten Vereins im Fröndenberger Westen.
Zunächst wollte man, dass Schüler, Eltern und Lehrer von der Zusammenarbeit erfahren.
So wurden beispielsweise die Internetauftritte der Partner vernetzt. Was die Zusammenarbeit ausmacht, ist auf der Internet-Seite der GSF zu sehen.
Die Adresse lautet
https://gesamtschulefroendenberg.de/portfolio/tus-jahn-dellwig .
Allgemein zugängliche Informationen sind gut. Aber Kenner wissen: „Entscheidend ist auf der Platte.“
Deshalb startete der TuS Jahn Dellwig eine Handball-AG in der örtlichen Mehrzweckhalle. „Dort treffen sich jetzt jeden Freitagnachmittag zwischen zehn und 15 interessierte Schüler, die von einer Lehrerin der GSF, die früher auch einmal aktiv Handball gespielt hat, trainiert werden“, erläutert Hennemann. Sportlehrerin Katja Kampmann selbst spielte bei TuS Westfalia Kamen, überdies besitzt sie die C-Lizenz.
„Das ist eine tolle Sache, weil unter Umständen diese Spielerinnen/Spieler für unseren Ligabetrieb in Frage kommen.“
Die Handball-AG kennt laut Hennemann nur Gewinner. Dazu zählen auch Stadt und GSF. Denn: „Die Dreifachsporthalle in Fröndenberg wird entlastet.“
Die Frage nach dem Transport der jungen Sportler nimmt Henneweg vorweg: „Damit das Transportproblem nach und von Dellwig (circa sechs Kilometer) gelöst wird, haben wir beim Land NRW erfolgreich Fördermittel aus dem Programm ,1000 mal 1000’ beantragt. Der Antrag wurde genehmigt.“ Mit der Fördersumme befördert ein ortsansässiger Fuhrunternehmer Schüler zum Sport und wieder zurück.
Wichtig ist Hennemann aber auch ein persönlicher Austausch zwischen Verein und Schule. Die GSF sieht’s ähnlich. Deshalb wird der Verein „regelmäßig zu den Sport-Fachkonferenzen der GSF eingeladen“. Die Anwesenheit von Vereinsmitgliedern ist keineswegs Formsache. Der Handballclub könne sich und seine Projekte präsentieren, sagt Hennemann.
Die Bilanz klingt ebenso entspannt wie optimistisch: „Zusammenfassend kann gesagt werden, dass vieles schon umgesetzt wurde, aber auch noch einige Arbeit vor uns liegt.“